Habichtskauz

Strix uralensis | Ural Owl

Steckbrief
Systematik: Vögel, Eulen, Eigentliche Eulen, Käuze
Lebensraum: Boreale Nadelwälder
Bestand: Nicht gefährdet
Höchstalter: In freier Wildbahn knapp 22 Jahre, in Menschenobhut 30 Jahre
Gewicht: 600 - 1000 g
Verbreitung: weit verbreitet im nördlichen Eurasien

In freier Wildbahn:

Der Habichtskauz ähnelt unserem heimischen Waldkauz, er ist aber kontrastreicher gefärbt und deutlich größer und schwerer. Typisch für den Habichtskauz ist der markante, große Gesichtsschleier. Er hat ein großes Verbreitungsgebiet, welches die gesamte boreale Nadelwaldzone umfasst. Das Vorkommen umfasst also Schweden, den nördlichen Teil des Baltikums, Russland bis nach Ostasien zur pazifischen Küste.

In Deutschland wurde der Habichtskauz bis 1920 im Bayerischen Wald als Brutvogel geführt. Leider wurden die Eulen verfolgt und abgeschossen, so dass der Bestand in Mitterleuropa als erloschen galt. Seit den 1970er Jahren gibt es aber Wideransiedlungsversuche. Ein neues Projekt, welches von der Uni Wien geleitet wird, wildert seit den 2000er Jahren erneut einzelne Vögel aus, dabei werden auch Nachzuchten aus Tierparks und Zoo genutzt. So konnte 2011 die erste Nachzucht im Wiener Wald bestätigt werden, einige Zuchtpaare haben sich im deutsch-tschechischen Grenzgebiet etabliert.

Habichtskäuze sind recht standorttreu. Die ausgeflogenen Küken verbleiben oft in einem Radius von nicht mehr als 50 km um das heimische Nest. Einzelne Vögel können jedoch auch weite Wanderungen antreten, um geeignete Lebensräume zu finden.

Die Eulen jagen in der Dämmerung und der Nacht sowohl vom Ansitz als auch aus dem Suchflug heraus, dabei erbeuten sie Wirbeltiere und Vögel (bis zur Größe von kleinen Hasen und Auerhennen), ihre bevorzugte Beute sind jedoch Wühlmäuse.

Habichtskäuze brüten nur einmal pro Jahr, sie legen meist drei bis vier Eier (ca. 50g schwer),  die dann etwa 28 Tage lang bebrütet werden. Die Nestlingsdauer beträgt etwa fünf Wochen, im darauf folgenden "Wanderstadium" erkunden sie die Umgebung des Nestes. Mit etwa 90 Tagen verlassen die Jungvögel das elterliche Revier.

Bei uns:

Unser Habichtskauz "Finn" ist 2022 in der Greifvogelstation Hellenthal geschlüpft, er lebt in unserer Falknerei und ist bei der ein oder anderen Flugvorführung dabei.